Foca’s Erkennen-und-Vermeiden-Dilemma
Die NZZ hat heute einen Artikel veröffentlicht, in dem ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (Sust) über einen Beinahe-Zusammenstoß zwischen einem A319 und einer Drohne zitiert wird. Der vertikale Abstand betrug 10 m – eine beängstigende Sache! Auch wenn es sich hierbei (wahrscheinlich) um eine absichtliche Aktion eines unverantwortlichen Individuums handelte, werden wir aufgrund des zunehmenden Einsatzes von Drohnen für nützliche Zwecke sicherlich bald mehr davon erleben.
Wie können wir also verhindern, dass solche Katastrophen passieren?
Ein Sprecher von Foca wurde in dem Artikel weiter befragt. TCAS und Transponder scheiden schnell aus, da sie zu sperrig, zu stromhungrig und zu teuer sind. Außerdem ist TCAS ein sicherheitskritisches System, das heute viele Leben rettet. Können wir es wirklich riskieren, viele weitere Sender auf demselben Frequenzband einzuführen und damit möglicherweise die Wirksamkeit von TCAS zu verringern?
Das kommende Verkehrsmanagementsystem für Drohnen (in Europa U-Space genannt) wird das Problem letztendlich lösen, aber es ist noch ein sehr langer Weg bis dahin: Der derzeit verfolgte föderale, verteilte Ansatz nutzt das Internet als Kommunikations-Backbone. Für alle Teilnehmer von U-Space ist daher ein robuster Netzzugang erforderlich, was für ein Verkehrsflugzeug, das sich mit 150 Knoten durch die Luft bewegt, kein geringer Kraftakt ist. Föderation bedeutet auch, dass die Gesamtkomplexität im Vergleich zu einem zentralisierten System viel höher sein wird, um die erforderlichen Standards für Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Sicherheit zu erreichen.
Und was noch? FLARM wird als vielversprechende Technologie erwähnt, für die es aber keine offene Norm gibt. Ein solcher Standard existiert jedoch und kann hier heruntergeladen werden. Im Gegensatz zu anderen Standards für die Fernidentifizierung nutzt unser Vorschlag nicht das 2,4-GHz-Frequenzband, das so stark genutzt wird und dessen Reichweite begrenzt ist. Auf der Grundlage unseres Standards können Detect & Avoid- und Remote-Identification-Anwendungen entwickelt werden, die die erforderliche Leistung zum Schutz von Besatzung und Passagieren in Flugzeugen bieten. Wir brauchen nicht auf die Zukunft zu warten.
Kollionsgefahr: Passagierflugzeuge sollen vor Drohnen gewarnt werden